Wir leben in Deutschland.
Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme.
Wenn nicht sogar das Beste.
Ich habe hier Familien aus Albanien, Rumänien, Syrien, Kasachstan, …, kennengelernt.
Familien, die alles hatten.
Gute Jobs, ein Auto, ihre Freunde.
Ihre Kinder hätten dort keine Überlebenschance gehabt.
Sie haben Alles aufgegeben.
Haben all ihr Hab und Gut verkauft.
Fingen hier neu an.
Ohne gute Jobs, Auto und ihre Freunde.
Es gibt große Sprachbarrieren.
Ihre Kinder leben.
Sie sind dankbar. Glücklich.
Obwohl ihr Leben hier schwer ist.
Aber für ihre Kinder tun sie alles.
Ich habe großen Respekt vor ihnen.
Ich habe Eltern aus Deutschland kennengelernt, denen sind Arbeitsverträge nicht verlängert worden.
Ungewisse Prognose.
Manche verlieren den Job und manchmal kehren sie auch noch ohne Kind heim.
Bei einer Familie ist das Kind innerhalb des Daueraufenthaltes 12 Jahre alt geworden.
Die Familie wohnte ca. 170 km entfernt.
Mit 12 Jahren, können Kinder alleine im Krankenhaus klar kommen.
Die Kosten für das Elternhaus wurden nicht mehr übernommen…
Eltern, die ihr Kind mit nach Hause nehmen können, können anschließend nur noch stundenweise arbeiten- wenn überhaupt.
Zuvor hatten sie gut bezahlte Voll- oder Teilzeitjobs.
Mein Kind wartet wie viele Andere auch auf ein Spenderherz.
Ich stehe unter Anspannung.
Permanent.
Wie alle Eltern hier.
Arbeiten gehen kann ich nicht.
Ich habe mir das hier nicht ausgesucht.
Niemand hier hat das.
Diese Situation sucht sich keiner aus.
Unsere laufenden Kosten am Heimatort müssen weiter gezahlt werden.
Ich fühle mich bestraft für Etwas, was ich nicht verschuldet habe.
Mein Kind auch nicht.
Wie wird es finanziell weitergehen?
Im Job?
Wann geht es überhaupt wieder weiter?
Das Wichtigste ist, dass mein Kind lebend hier raus kommt.
Wichtig ist aber auch, dass wir dabei und danach nicht finanziell verzweifeln müssen.
Ich weiß dieses System zu schätzen, ich weiß auch, dass mein Kind in einem anderen Land ebenfalls keine Chance gehabt hätte.
Dennoch ist und bleibt unser System ausbaufähig.
Insbesondere auch für weniger gut gestellte Familien.