Ich treffe einen Mann.
Seine Frau liegt auch hier im Krankenhaus.
HTX Intensivstation.
Sie braucht ein Herz.
In unregelmäßigen Abständen treffe ich den Mann im Gebäude.
Ich frage immer, wie es seiner Frau geht.
Es geht ihr nicht gut.
Die Zeit läuft ihr davon.
Sie hatte einen Schlaganfall.
Weitere kleine Komplikationen.
Der Mann sagt zu mir:
„Sie geben mir Kraft. Sie geben uns Kraft.“
Sie haben keine Kinder.
Er sagt, dass wenn er mich sieht, gibt ihm das Kraft das hier durchzustehen.
„Sie leisten hier Unglaubliches“, sagt er.
„Immer fröhlich laufen sie mit ihrem Kind durch das Krankenhaus. Welche Energie und Kraft sie haben und ausstrahlen. Eine ewige Zeit lang. Wenn ich sie sehe, halte ich auch weiter durch. Durch sie erhalte ich viel Kraft.“
Er zeigt auf sein Herz.
Ich bin verblüfft.
Sprachlos.
Gerührt.
Wir Beide haben Tränen in den Augen.
Wir Beide brauchen Glück.
Das wünschen wir uns.
Ich fühle mich oft so wenig stark.
Eher matt.
Es scheint zu stimmen.
Man wächst über sich selbst hinaus.
Ich wachse über mich hinaus.
Und vielleicht ist Starksein gerade meine Stärke.
Die Begegnung heute gibt mir Kraft.
Weiterzumachen.
So wie ich es mache.