Scheiß auf das Auto

Jetzt geht es meinem Kind gut.
24 Stunden Levosomendan IV.
Ultraschall ist gut.
Mein Kind agil wie lange nicht.
Jetzt springt mein Auto nicht an.
So gar nicht.
Anlasser, Elektrik….Keine Ahnung.
Ich ärgere mich darüber, dass ich mich darum auch noch kümmern muss.
Und dann.
Zack.
Bin ich wieder in der ganz realen Welt.
Eltern bekommen gesagt, dass es nicht mehr viele Möglichkeiten für ihr Kind gibt.
Sie fürchten, ihr Baby nicht lebend mit nach Hause nehmen zu können.
Sie kämpfen.
Ihr Kind kämpft.
Mit aller Kraft.
Vielleicht wird sie nicht ausreichen.
Scheiß auf das Auto.
Wir sitzen im Elternhaus zusammen.
Weinen.
Die eigene Endlichkeit vor Augen zu haben ist eine Sache.
Die des eigenen Kindes….
Unerträglich.
Und dann denke ich: bizarr.
Mal wieder.
Eines Tages wird ein Kind sterben.
Die Eltern könnten neben mir sitzen.
Ein Herz wird meinem Kind ein Leben ermöglichen.
Schön und schrecklich.
Ich kann die andere Elternseite fühlen.
Den Schmerz.
Die Angst.
Das Sorgen und Bangen.
Und ich bin auf der anderen Seite.
Schmerz, Angst, Sorgen und Bangen.
Es gibt einen Unterschied.
Ich kann noch hoffen.
Habe keine traurige Gewissheit.
In meinem Kopf wirbelt alles durcheinander.
Was es mich lehrt.
Die Zeit hier.
Demut.
Und Dankbarkeit.
Egal wie es ausgeht.