Die Bergziege

Meinem Kind geht es weiterhin gut.
Etwas Wasser war eingelagert, das ist aber schon wieder raus.
Morgen können wohl schon die Drainagen gezogen werden.
Ich frage mein Kind, ob es glücklich ist.
Es lächelt mich an und nickt.
Ich lächle zurück.
Durst hat mein Kind.
Wie eine Bergziege.
Aber zur Zeit gibt es nur einen Liter am Tag.
Gesessen hat mein Kind schon.
Alleine.
Auf der Bettkante.
Und vor dem Bett gestanden hat mein Kind auch schon.
Es ist fast unheimlich wie schnell es geht.
Und ich?
Fühle mich noch immer müde.
Habe mich um 13 Uhr ins Bett gelegt und bin um 17 Uhr aufgewacht.
Das tat gut.
16 Monate.
Rund um die Uhr.
Kein Urlaub.
Keine richtige Pause.
Keinen Tag krank.
Das Warten hat ein Ende.
Ich spüre, was ich geleistet habe und leiste.
Ein wenig Schlaf sei mir gegönnt.