Es gibt nicht nur das eine Kind in meinem Leben.
Mein anderes Kind ist diese Woche auch hier.
Hat Fragen.
Ängste.
Wünsche.
Heute wünscht es sich einen Tag mit mir und meiner Schwester.
Wir shoppen Badesachen und fahren ins Freibad.
Mein Partner ist im Krankenhaus.
Hier gibt es noch keine Veränderung.
Mein Kind kämpft.
Es ist schwer, die Situation auszuhalten.
Das Freibad ist klein und sehr leer.
Wir suchen uns einen schönen Platz und breiten unsere Decke aus.
Es ist ideales Freibadwetter.
Der Bademeister sieht aus wie David Hasselhoff für Arme.
Meine Schwester und ich lachen uns schlapp.
Gelacht habe ich schon lange nicht mehr.
Es tut gut.
Die Sonne tut gut.
Die irgendwie doch ausgelassene Stimmung tut ebenfalls gut.
Ich bin froh, dass mich meine Schwester uns in dieser extremen Situation zur Seite steht.
Die Ungewissheit über den Verlauf ist manchmal unerträglich.
Jeden Moment könnte das Telefon klingeln und wir unsere Decke einpacken und ins Krankenhaus hechten.
Ich verdränge das für einen Augenblick.
Nutze die paar Stunden, um Kraft zu tanken.
Ich werde sie noch brauchen.
Das weiß ich.
Dieser Weg ist schwer.
Und wird es noch.
Heute klingelt das Telefon nicht.
Wir können alle ein wenig entspannen.
Abends bin ich nochmal im Krankenhaus.
Löse meinen Partner ab.
Erzähle meinem Kind von meinem Tag.
Ich wünsche mir, dass wir demnächst alle wieder zusammen was unternehmen.
Mein Kind liebt Wasser.
Bevor ich gehe mache ich noch eine CD an.
Bis morgen.
Es wird wieder ein anstrengend und ungewisser Tag werden.