Herzblut

Dieser Tag ist schwer.
Emotional schwer auszuhalten.
Ich habe das Gefühl, auf der Stelle zu treten.
In den letzten Wochen haben wir uns intensiver denn je mit dem Leben und dem Tod beschäftigt.
Mit dem, was wir für unser Kind wollen.
Was, wenn eine erneute Krise auftritt?
Reanimation für einen längeren Zeitraum?
Wir haben eine Entscheidung getroffen.     
Der Funktionsoberärztin haben wir mitgeteilt, dass wir das nicht wollen.
Wenn klar ist, dass jede weitere Maßnahme in einer erneuten Krisensituation noch mehr kaputt als heile macht, wollen wir das nicht.
Es zerbricht uns das Herz.
Meins fühlt sich schwer und leer an.
Es tut weh.
Aber es fühlt sich auch „richtig“ an.
Ich merke, wie sehr ich dieses kleine, große Kind liebe und nicht verlieren will.
Aber nicht um jeden Preis.
Dafür kenne ich mein Kind zu gut.
Mein Kind würde das auch nicht wollen.
Heute ist es nach wie vor ungewiss, ob und wenn ja, wie mein Kind über den Berg kommt.
Die Dialyse spinnt.
Luft im Bauch.
Irgendein Scheiß ist immer.
Immer irgendwie stabil.
Irgendwie.
Auf dem schlechten Niveau.
Meine Augen brennen.
Ich heule schon wieder.
Gefühlt permanent.
Diese scheiß Hilflosigkeit.
Das ewige Warten.
Wochen, Monate kann es dauern…
Mein Kind kann es noch immer schaffen.
Alle sind mit Herzblut dabei.
So fühlt es sich an.
Dieses Kind hier will leben.
Es darf keine neue, große Krise eintreten.
Es darf einfach nicht sein.