Rückblick

Nachdem es für mich unvorstellbar war, wie die Familie mit der Situation fertig wird, habe ich nachgefragt. Es ist die einzige Möglichkeit, dass ihr Kind eine Chance auf Leben hat. Jeder Tag zehrt, aber wird es wert sein.
So ist es.
Solange wir hier sind, machen wir unserem Kind, die schönste Zeit, die es haben kann.
Ich bin dankbar für jeden Tag.
Die ersten drei Monate nach der OP habe ich bei meinem Kind auf der Intensivstation verbracht, drei Monate der Achterbahn der Gefühle. Glück: OP geglückt, Angst: das Herz macht nicht mit, Warten: warum reagiert der Körper nicht, Bangen: zwei Krisen, nach denen sich mein Kind ins Leben (zurück) gekämpft hat, Panik: ich will nicht ins Krankenhaus, wer weiß welche Scheißnachricht heute kommt, Hoffnung: vielleicht schafft es das Herz doch? , Ärger/Wut/Trotz: ich will kein Kunstherz, will keine Transplantation, Resignation: Kunstherz, Liste, Warten. …
Ein Chirurg sagt mir, dass wir Glück hätten.
Es fühlt sich nicht nach Glück an.
Irgendwann geht es nur noch darum, dass mein Kind aufwacht, klar ist.