Irrtum

Irrtum.
Heute denke ich anders, der Tag, die Gespräche, alles in meinem Kosmos dreht sich um mein Kind, seinen Zustand, die Medikamente, den Verlauf…
Ich kann in Gesprächen dem umgangssprachlichen Arztjargon inzwischen standhalten, kenne Fach-und Fremdworte, bin Expertin für die Herzerkrankung meines Kindes.
Abends abschalten, eine Runde Kickern, Pizza und Wein genießen und Blödsinn quatschen sind willkommene Abwechslungen und tun der Seele gut.
Herrliche Lachflashs und running Gags sind unter uns Insidern entstanden. Ich erinnere mich gerne an „die Dortmunderin“ und „Insalla“. „P+P“ und „die Küken“.
Nachdem die erste Zeit, die wie in Trance verstrichen ist vorüber war und der Gedanke gereift war, dass mein Aufenthalt nicht in drei Wochen beendet sein würde, habe ich begonnen mich einzurichten.

Heute fällt es mir schwer mich an alles zu erinnern, ich weiß aber, dass ich anfangs keine Energie übrig hatte mich um den ganzen Papierkram zu kümmern, Arbeitgeber, Krankenkasse, Schule der Kinder… jeder Brief fühlte sich an, wie eine Tonne Blei. Die Dame vom Sozialdienst hier im Krankenhaus ist eine Perle gewesen, eine echte Stütze und hat sich um diverse Angelegenheiten für mich gekümmert.
Tausend Dank dafür.