Heute scheint die Sonne. Es ist kalt. Die klare Luft tut gut. Ich atme tief ein. Bleibe kurz stehen, halte mein Gesicht in die Sonne. Vitamin D denke ich…
Unter uns Eltern ist der Umgang mit unseren Kindern ganz unterschiedlich. Was sagt man? Und wie? Und wann? Und sagt man überhaupt etwas?
Ich beantworte meinem Kind alle Fragen, die es wissen will. Das war schon immer so. Kindgerecht. Kurz und knapp.
Na ja, ich bin Pädagogin. Sprache ist mein Handwerkzeug… vielleicht antworte ich nicht immer ganz soooo kurz und soooo knapp.
Eine Frage allerdings habe ich meinem Kind nicht ehrlich beantwortet. Die Frage, ob es bei der OP sterben kann…
Geantwortet habe ich, mit einem bestimmten „NEIN“.
Wenn mein Kind älter wäre, dann würden wir darüber sprechen, dann würden wir uns mit dem Tod beschäftigen und auch mit Organspende. Aber mit Sieben?
Mein Kind muss und soll heute noch keine Angst davor haben. Das Thema wird kommen, zu seiner Zeit…
Die Ungewissheit, wie es ausgehen wird oder weitergeht kann einen auffressen.
Mich wirft sie schon mal aus der Bahn, aber sie frisst mich nicht (mehr) auf.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema ist wichtig.
Der Tod ist immer eine Option.
Aber dabei belassen wir es erstmal, mit dem Wissen darum.
Jetzt zählt nur jeder einzelne Tag, jetzt zählt das Leben.
Je besser mein Kind Bescheid weiß und sich meine positive Haltung abschaut, desto leichter oder einfacher kann es damit umgehen.
Das habe ich gelernt.
Ich habe Kinder gesehen, deren Eltern nicht mit der Erkrankung umgehen konnten, ihre Kinder konnten es in meinen Augen auch nicht.
Wie man das macht? Oder wie man das schafft?
Annehmen, Akzeptieren, Begleiten.
Meine Schlüssel.
Ich habe lange nach den Passenden für mich gesucht und es war nicht leicht, sie zu finden.
Heute halten sie mich am leben, geben mir Kraft, machen mich stark.