Ich habe eine Bitte

Vielleicht ist mein Blog auch hilfreich nicht nur für meine Angehörigen und Freunde.
Dies meinte meine Schwester zu mir.
Eine Möglichkeit, teilhaben zu lassen.
Starre, Trance, Hilflosigkeit und Traurigkeit lähmen uns zuweilen oder lassen uns marionettengleich handeln.
Machen.
Einfach machen.
Vielleicht spreche ich Betroffenen hier aus „der Seele“.
Spreche Zweifel an.
Spreche die dunklen Gedanken aus.
Die, für die man sich selbst schämt.
Für die auch ich mich schäme.
Die vermeintlich tabu sind.
Aber dennoch da.
Und auch zum Leben dazu gehören.
Ihre Berechtigungen haben.
Vielleicht ist es einfacher, diesen Blog mitzulesen und sich wiederzufinden.
Ihn weiterzuteilen.
Damit Gedanken und Gefühle darüber transportiert werden.
Weil auch nicht jede oder jeder Gefühle aussprechen oder zu Papier bringen kann.
Mir hilft das Schreiben, nicht zu vergessen.
Und ich möchte teilhaben lassen, damit das Thema Organspende und ihre wichtige Bedeutung zur Sprache kommt.
Menschen sich mit dem Thema beschäftigen.
Niemand, der nicht in diesem Kosmos war, kann sich vorstellen was es bedeutet und wie es wirklich sein kann.
Wenn ich selbst nochmal von Anfang an lese und mir selbst vor Augen führe, dass das gerade mein Leben ist und kein Roman-
ich glaube es manchmal selbst kaum.
Das Leben schreibt unglaubliche Geschichten.
Ich bin beeindruckt von all denjenigen Menschen, deren Wege sich mit meinem gekreuzt haben.
Viele haben unvergessliche Augenblicke hinterlassen, mich tief berührt.
Einige hätten nicht so lange hier sein müssen, wenn die Organspendebereitschaft nicht weiter rückläufig wäre.

Mein Kind hat heute in einem gut gefüllten Seminar, nachdem der Referent auf „das kleine Kind am VAD- System“ hingewiesen hat lauthals und ärgerlich:
„Ich bin nicht klein“
gerufen.
Die Menge hat applaudiert und gelacht.
Spätestens jetzt wird auch mein Kind unvergessen bleiben.
Herrlich.

Es sind nun fast 16 Monate, die wir hier leben.
S-e-c-h-z-e-h-n.
Ich habe eine Bitte.
Bitte tragt das Thema, so wie ich es tue, nach draußen.
An die Öffentlichkeit.
Familie, Freunde und Bekannte.
Es rettet Leben.
Und verkürzt Wartezeiten.
Unsere nicht mehr.
Aber es werden Kinder nach uns kommen…