Normalität in Dosen

Das neue Herz schlägt nun schon zwei Wochen im Körper meines Kindes.
Wir laufen unsere Runden.
Meckern uns schon wieder an.
Offensichtlich kann das Kortison auch auf die Stimmung schlagen.
Mein Kind hat eine gute Ausrede.
Morgen startet die neue Woche.
Morgen startet die Woche in der es nach „oben“ geht.
Der Tag steht noch nicht fest.
Fest steht, es wird nach oben gehen.
Irre wie schnell das geht.
Irre wie erschöpft ich bin.
Gestern habe ich eine kleine Shoppingtour mit meiner Schwester unternommen.
35°C.
Ein kleines Planschbecken haben wir beim Elternhaus aufgebaut.
Wasser rein.
Decke auf die Wiese.
Grill angeschmissen.
4 Stunden Normalität.
Wohl dosiert.
Und so wertvoll.
Ein paar Stunden Entspannung.
Auf der Intensivstation sind die Tage noch anstrengender als oben.
Es ist dunkel.
Es ist kalt.
Mein Kind trainiert, muss aber noch immer motiviert werden.
Endspurt.
Auch ich muss nochmal und immer wieder meine Kräfte mobilisieren.
Woher ich die nehme?
Ich nehme sie einfach.
Aber die ganzen Monate hängen mir sehr in den Knochen.
Wer weiß wie lange es braucht, bis ich mich davon erhole.
Wir alle.
Aber letzendlich spielt es keine Rolle.
Wir werden nach Hause kommen.
Das zählt.
Und nur das.
Das Leben ist so schön.