Jeder auf seine Weise

Ich weiß nicht, wie man es aushält.
Wie man es richtig oder gut macht.
Richtig oder gut?
Wie ist es, sein Kind zu verlieren?
Ich habe Angst, dass ich irgendwann den Boden unter den Füßen verliere.
Oder mir die Decke auf den Kopf fällt.
Ich achte auf jedes Gefühl in mir.
Schon vor einigen Wochen habe ich Kontakt zu einer Trauerbegleitung aufgenommen.
Eine Psychologin habe ich auch.
An eine Reha für „Verwaiste Familien“ denken wir auch.
Ich fühle mich gut aufgestellt.
Gewappnet.
Der Kampf ist noch nicht vorbei.
Ich kämpfe weiter.
Jetzt nur noch für mich.
Zurück ins alte, neue Leben.
Es sieht chaotisch in unserer Wohnung aus, aber das stört mich nicht.
Ich bin ruhig.
Mache viele Pausen.
Mir fallen alle möglichen Situationen mit meinem Kind ein.
Wir reden alle viel über mein/ unser Kind.
Mein großes Kind, mein Partner und ich.
Jeder von uns trauert auf seine Weise.
Alle sind wir gemeinsam traurig, lachen gemeinsam über alte „Schoten“, nehmen uns in den Arm, trösten uns, geben Halt.
Wir sind Familie.
Nach wie vor.
Wir schaffen es nur gemeinsam.
Wir alle.