Lachen, weinen, vermissen

In der Küche steht ein digitaler Bilderrahmen.
Fotos laufen in Endlosschleife.
Viele Fotos von früher.
Als mein Kind noch klein war.
Ich stehe mit meinem großen Kind davor.
Wir lachen.
Wir weinen.
Wir vermissen.
Mein großes Kind sagt:
„Hätte ich lieber auf ein Herz warten müssen.
Ich bin doch größer.
Da bekommt man doch schneller ein Herz.
Dann wäre das Alles nicht passiert.
Und dann wären wir jetzt alle zusammen.
Die Sepsis hat mir das genommen, was ich am Liebsten hatte.
Hat mir mein Geschwisterkind genommen.
Ich will das nicht.
Mama, ich will das nicht.“

Ich kann mein Kind nur in den Arm nehmen.
Ich will das auch Alles nicht.
Will mein Kind zurück.
Das mit der Wartezeit ist eine große Scheiße.
Wir sprechen später nochmal darüber.
Niemand wünscht sich, auf ein Organ warten zu müssen.
Niemand wünscht sich, dass sein Kind auf ein Herz warten muss.
Und wenn es dann so sein muss, dann habe ich mir gewünscht, dass dann auch gut ist.
Dann muss man nach Hause kommen.
Leben dürfen.
Aber, wenn es das Berlin Heart nicht geben würde, hätte es die letzten 20 Monate nicht gegeben.
Hätte es die kostbaren Erinnerungen für uns nicht gegeben.
Und wer weiß, was gewesen wäre wenn…
Ich bin dankbar, diese Zeit gehabt zu haben.
Intensiv.
Innig.
Fluch und Segen.
So ist es wirklich.
Scheiß Floskeln.
Scheiß Wahrheit.

Ich weiß, dass es weiter geht.
Wir auf dem Weg sind.
Aufgeben ist keine Option.
Auch heute nicht.