Kopfkind mit Herz

„Warum ist ein anderes, gleichaltriges Kind gestorben?“, fragt mein Kind.
„Ich weiß es nicht“, sage ich.
„Vielleicht hatte es einen Unfall.“
„Auf jeden Fall haben die Eltern nicht gezögert und entschieden, dass das starke Herz ihres Kindes in einem anderen Kind weiterschlagen muss,“ sage ich weiter.
Mein Kind nickt.
Lächelt.
Und sagt:
„Wir haben ein Glück.“
Vieles hat mein Kind vergessen.
Manchmal glaubt es, gleich einzuschlafen und dann ginge es mit der OP los.
Heute spricht mein Kind viel von der Pumpe.
Und dem neuen Herz.
Ob das Alte wirklich raus ist.
Ein Kopfkind ist mein Kind.
Will Alles verstehen.
Ein Kopfkind mit Herz.
Ist weiterhin motiviert.
Setzt sich von alleine hin.
Gönnt sich ein entspanntes Fußbad.
Es ist unglaublich schön.
Und dann sitze ich an dem Bett.
Schaue meinem Kind beim schlafen zu.
Stelle mir vor wie es wäre, wenn mein Kind nicht mehr da wäre.
Unvorstellbar.
Schmerzhaft.
Und beklemmend.
Wir waren mehr als einmal kurz davor.
Und sind noch lange nicht in Sicherheit.
Immer wieder kann ich nur Danke sagen.
Der Spenderfamilie.
Diesem Krankenhaus und dem tollen Personal.
Meiner Familie.
Meinen Freunden.
Meinem Kind.
Das nicht aufgibt.
DANKE