Seite an Seite

Wie fühlt es sich an, zum Krankenhaus zu laufen und zu wissen, dass sein Kind auf der Intensivstation liegt?
Nicht zu wissen, was der Tag bringt?
Immer die Angst im Nacken zu spüren, das etwas Schlimmes passieren könnte?
Innerlich bin ich ruhig.
In meinem Kopf fahren meine Gedanken Karussell.
Die Situation ist kritisch.
Ich weiß.
Ich liebe mein Kind.
Ich würde es niemals im Stich lassen.
Die Liebe läßt meine Füße gehen.
Am Zimmer angekommen sagt die Funktionssoberärztin, dass sie noch eine wichtige Sache besprechen möchte.
Im weißen Raum.
Es ist ernst.
Ich fühle mich wie auf standby.
Die Worte rauschen an mir vorüber.
Eine Sepsis.
Ganz schlecht.
Besonders für Transplantierte.
10-20% überleben das.
Mir laufen ein paar Tränen.
Ich muss zu meinem Kind.
Am Bett bricht es aus mir heraus.
10-20%.
Das hier ist ein Alptraum.
Wann werde ich geweckt?
Etwas später und etwas klarer im Kopf stelle ich Fragen.
Es gibt eine Chance.
Das ist entscheidend.
Egal wie gering sie sei.
Die Station, das Personal, mein Kind und ich kämpfen weiter.
Seite an Seite.