Die kleinen Finger sind ganz zerstochen.
Jeden Morgen muss der INR (Blutgerinnung) bestimmt werden.
Für mein Kind ist es Routine.
Gestern ist wieder ein Baby verstorben.
6 Monate alt.
Auch Routine.
Zumindest für Ärzte und Pflegepersonal.
Leben, Sterben, Hoffen und Bangen.
Tür an Tür.
Immer wieder.
Immer noch.
Die Hoffnung und den Mut dabei selbst nicht zu verlieren, ist eine wahre Kunst.
Zumindest wenn man lang genug dabei ist.
Hoffnung habe ich.
Kraft?
Heute habe ich das Gefühl, dass bei mir die Luft raus ist.
Ist dies eine Reise in eine Sackgasse?
Auf einem Schild in der Kantine steht:
Mit einem vollen Magen wird es ein guter Tag.
Ich habe schon lange keinen Appetit mehr. Wenn es anstrengend wird, habe ich einfach keinen Hunger.
Das Kantinenessen wird nach einem Jahr auch nicht besser…
Ich trinke Kaffee, Unmengen an Kaffee.
Kraft tanken, aber wie?
Ich brauche ein neues Projekt.
Mal überlegen….
Ich räume auf.
Auch den Kühlschrank.
Wenn es äußerlich aufgeräumt ist, fühle ich mich innerlich auch gleich wieder aufgeräumt.
Guter Plan.
Mit voller Kraft ans Werk.
So geht es hier.
Aufgeben ist nie eine Option!